Laub richtig kompostieren: Von Herbstlaub zu Humus
Der Herbst ist da. Haben Sie schon in Ihren Garten und auf die Straße geschaut und die ersten fallenden Blätter gesehen?! Laub fällt jedes Jahr in großen Mengen an. Das bedeutet in der Regel für jeden Gartenbesitzer: Laubharke oder Laubbläser raus, das Laub zusammentragen, in Säcke füllen und ab in die Biotonne. Gerade auf Gehsteigen sollten Sie das Laub zeitnah entfernen, weil Passanten sonst wegrutschen und sich böse verletzen können.
Aber halt – das Laub ist viel zu schade zum Wegwerfen. Anstatt es zu entsorgen, lässt sich das natürliche Material hervorragend im Garten verwenden. Lassen Sie Ihr Laub auf einem Komposthaufen verrotten. Der Lohn für ein wenig Geduld: Nährstoffreicher Humus, der den Boden belebt und Ihre Pflanzen stärkt. Die perfekte Grundlage für das Frühjahr, finden Sie nicht auch?! Gleichzeitig leisten Sie einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Gartenabfällen.
Lesen Sie in unserem Fach-Ratgeber, was Sie bei der Entsorgung von Laub wissen müssen und wie Sie das Laub in Ihrem Garten schnell & einfach entsorgen können. Lassen Sie uns aber zunächst einen Blick auf die wichtigsten Fragen werfen.
Die wichtigsten Fragen zum Kompostieren von Laub
Wie lange braucht Laub zum Kompostieren?
Je nach Laubart und Vorbereitung dauert es zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Es ist also manches Mal etwas Geduld erforderlich. Zerkleinertes und gut gemischtes Laub von gerbsäurearmen Baumarten wie Buche oder Apfel verrottet am schnellsten.
Wie kompostiert man große Mengen Laub?
Große Mengen sollten immer zerkleinert werden, vor allem wenn es sich um spezielle Laubsorten wie Eiche oder Walnuss handelt. Mischen Sie den Laubhaufen mit stickstoffreichem Material (z.B. Rasenschnitt) und schichten Sie es in einem großen Komposter auf.
Wie verrottet Laub am schnellsten?
Ihnen kann es nicht schnell genug gehen? Kein Problem! Wir haben da ein einfaches Rezept: Machen Sie es den Mikroorganismen so gemütlich wie möglich. Sie lieben zerkleinerte Blätter, eine Mischung mit stickstoffreichen Leckerbissen, eine angenehme Feuchtigkeit und viel frische Luft. Weitere Tipps gibt’s weiter unten!
Welches Laub darf nicht auf den Kompost?
Es darf fast jedes Laub auf den Kompost, sofern es sich um gesundes Laub handelt. Krankes Laub, welches von Pilzen oder Rost befallen ist, sollten Sie in der Bio-Tonne entsorgen.
Kompost & Laub: Kompostieren beschleunigen mit diesen Tipps
Ein unberührter Laubhaufen kann sich gut und gerne zwei Jahre Zeit lassen, bis er zu wertvoller Erde wird. Wenn Sie aber schon im nächsten Frühjahr ernten wollen, müssen Sie etwas nachhelfen. Glücklicherweise ist das ganz einfach.
Mit Häckseln, Mischen und regelmäßigem Umsetzen lässt sich die Zeit zum Lauberde herstellen auf wenige Monate reduzieren. Wer zusätzlich einen Thermokomposter nutzt, beschleunigt den Prozess noch einmal deutlich. Je kleiner die Blattteile, desto größer ist die Angriffsfläche für Mikroorganismen. Ihre Vorarbeit kommt Ihnen also später zugute.
Wie Sie das Laub am besten kleinkriegen? Fahren Sie einfach mit dem Rasenmäher über das am Boden liegende Laub oder nutzen Sie einen leistungsstarken Gartenhäcksler.
Unser Simon Profi-Tipp: Achten Sie auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Komposthaufens. Er sollte sich wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlen – nicht zu nass und nicht zu trocken. Eine gute Belüftung, zum Beispiel durch das Einarbeiten von kleinen Ästen, unterstützt den Prozess zusätzlich.

Welche Laubarten sich für den Kompost eignen
Nicht jedes Laub ist gleich gut geeignet. Grundsätzlich verrottet weiches, dünnes Laub von Obstbäumen, Ahorn oder Linde schnell und problemlos. Es liefert wertvolle Huminstoffe und fördert eine lockere Bodenstruktur. Wer also Laub schnell kompostieren möchte, sollte auf diese Baumarten setzen. In unserer Erfahrung macht die Mischung den Unterschied, um nährstoffreiche Lauberde herzustellen. Ein paar unserer Kollegen mit Garten haben diese Variante ausprobiert und sind sehr zufrieden.
Blätter von Eiche, Walnuss und Kastanie verrotten aufgrund ihres hohen Gerbsäureanteils sehr langsam und sollten nur in kleinen, zerkleinerten Mengen beigemischt werden. Diese Blattsorten sind ein nährstoffreicher Beitrag zu jeder Lauberde. Sie als Gartenbesitzer benötigen jedoch etwas Geduld, damit die Mikroorganismen ihre Arbeit machen können.
Unser Simon Profi-Tipp: Wenn Sie Laub verrotten lassen, sollten Sie zuerst die Blätter schreddern und mit stickstoffreichem Material wie Rasenschnitt oder Hornmehl kombinieren.

Kompostieren von Laub in 4 Schritten
Mit einer systematischen Vorgehensweise wird das Laub kompostieren zum Kinderspiel. Folgen Sie einfach diesen vier Schritten:
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Zerkleinern
Das ist einfach das A und O. Achten Sie aber darauf, dass es sich nicht um krankes Laub handelt. Fahren Sie mit dem Rasenmäher über das Laub oder jagen Sie es durch einen Häcksler. Je kleiner die Teile, desto mehr Angriffsfläche bieten Sie den fleißigen Mikroorganismen. -
Mischen
Mischen Sie das zerkleinerte Laub (kohlenstoffreich, "braunes Material") mit stickstoffreichen Materialien ("grünes Material") wie Rasenschnitt, Gemüseresten oder Hornspänen. Vielleicht sind ja vom Vertikutieren im Herbst einige Rasenabfälle angefallen? Eine Faustregel ist ein Verhältnis von etwa 2:1 (Laub zu grünem Material). -
Aufsetzen
Schichten Sie das gemischte Material locker in einem Komposter auf. Beginnen Sie mit einer Schicht aus grobem Astschnitt am Boden, um die Belüftung zu gewährleisten. -
Pflegen
Halten Sie den Kompost feucht und setzen Sie ihn etwa alle zwei bis drei Monate um. Ist der Kompost zu trocken, dauert die Verrottung länger. Zu viel Nässe hingegen führt zu Schimmel und Fäulnis. Durch das Umschichten wird der Haufen neu durchmischt und belüftet. Das regt den Prozess erneut an.
Ihr Weg zur wertvollen Lauberde: Geduld und das richtige Werkzeug
Laub ist kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff für den Garten. Ob kleine Mengen im Hochbeet oder große Masse im Komposthaufen – mit den passenden Geräten und der richtigen Vorgehensweise gelingt das Vorhaben zuverlässig. Falls Sie noch die richtigen Geräte dafür benötigen, kontaktieren Sie uns gern.
Bei optimalen Bedingungen – also zerkleinertem, gut gemischtem und feuchtem Laub – können Sie nach etwa sechs bis zwölf Monaten mit reifem Kompost und bestem Humus rechnen. Schwer verrottendes Laub kann bis zu zwei Jahre benötigen. Ihre Geduld wird am Ende reich belohnt: mit einer dunklen, krümeligen Erde, die herrlich nach Wald duftet. Dieser selbst gemachte Humus ist das Superfood für Ihre Beete. Machen Sie aus dem lästigen Herbstlaub einen wertvollen Schatz – Ihr Garten wird es Ihnen danken!




